Rotator Cuff Related Shoulder Pain (RCRSP)

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Auf einen Blick

Was ist RCRSP?

Schulterschmerzen im Zusammenhang mit Strukturen der Rotatorenmanschette – ohne zwingenden Riss. Das Beschwerdebild entsteht aus Belastung, Belastbarkeit und weiteren Einflussfaktoren (z.B. Schlaf, Stress, Aktivitätsmuster).

Typische Symptome

Seitlicher Schulterschmerz mit Ausstrahlung in den Oberarm; Beschwerden bei Anheben/Überkopf/Rotation; gelegentliche Nachtschmerzen; gefühlter Kraftverlust.

Prognose

Mit konsequenter, aktiver Therapie oft deutliche Besserung über Wochen bis Monate. Bildbefunde korrelieren nur begrenzt mit Schmerz/Funktion; konservatives Vorgehen ist meist erfolgreich.

Was kann ich noch heute tun?

Heute schmerzadaptiert bewegen: 2–3 kurze Einheiten (leichtes Rudern, isometrische Außenrotation, Pendeln), Lasten dosieren (24h‑Reaktionsregel), Wärme/kurze manuelle Erleichterung – danach aktiv üben.

Typische Symptome

  • Seitlicher Schulter-/Oberarmschmerz, v.a. bei Abduktion/Überkopf-Bewegungen und Rotationen; oft painful arc.

  • Nacht-/Liegenschmerz auf der betroffenen Seite, gelegentliche Nachbeschwerden nach Belastung.

  • Kraft-/Funktionsdefizite (v.a. Abduktion/Außenrotation), alltags- und arbeitsspezifische Einschränkungen.

  • Lastspitzen/rasche Steigerungen oder repetitive Überkopf-/Hebebelastungen.

  • Defizite in Kraft/Endurance/Koordination der Rotatorenmanschette und Skapulakontrolle.

  • Altersassoziierte Gewebeveränderungen (nicht automatisch „Schaden“), metabolische Faktoren (z.B. Diabetes, Dyslipidämie), Rauchen.

  • Allgemeine Faktoren: Schlafqualität, Stress/Belastung, geringes Aktivitätsniveau, Furcht vor Bewegung.

  • Regionale Mitspieler: HWS/BWS-Beweglichkeit, AC-Gelenk, lange Bizepssehne.

Ursachen und Risikofaktoren

  • Klinisch führend: Anamnese, Beweglichkeits-/Krafttests, Schmerzprovokation (z.B. painful arc, Jobe/„empty can“, widerstandene Außenrotation), Skapulabeurteilung; ggf. kurzer neuro-Screen bei ausstrahlenden Symptomen.

  • Bildgebung (Sono/MRT) nur bei atypischer Klinik, Trauma mit akuter Schwäche/Verdacht auf Vollruptur, ausbleibender Besserung nach adäquater Therapie oder zur OP-/Injektionsplanung. Befunde stets im Gesamtbildinterpretieren.

  • Differenzialdiagnosen: Adhesive Capsulitis, zervikale Radikulopathie/cervicogene Schmerzen, AC-Gelenk, lange Bizepssehne, Glenohumeralinstabilität, selten systemische Ursachen (Infektion, Tumor – Red Flags).

Diagnostik (inkl. Differenzialdiagnosen)

Therapie – evidenzbasiert

Ziele: Schmerz senken, Belastbarkeit und Funktion aufbauen, sichere Rückkehr in Alltag/Arbeit/Sport; Selbstmanagementstärken.

    • Schmerz ≠ Schaden: Dosis statt Schonung – Aktivität bleibt zentral.

    • Belastungssteuerung nach 24–48h-Reaktionsregel.

    • Alltag planen: kurz und oft bewegen; Überkopf/Lastspitzen zunächst reduzieren, dann stufenweise steigern.

    • Konstanz: 2–4x/Woche moderates, progressives Training.

    • Schmerzarme Bewegungsräume nutzen; aktive/assistive Mobilisation (Pendel, Wand/Stick).

    • Schulterblatt-Kontrolle (Auf-/Abwärtsrotation, posterior tilt) und BWS-Mobilität fördern.

    • Dehnung/Mobilität toleranzbasiert, nicht forciert.

    • Zielmuskeln: Rotatorenmanschette + Deltamuskel + Skapulastabilisatoren (Row, Elevation, Außenrotation).

    • Start isometrisch in „guten Winkeln“, dann progressiv isotonic (Wdh/Tempo/Last/ROM).

    • Funktionelle Aufgaben: Greifen, Heben/Tragen, überkopf stufenweise – Qualität monitoren.

    • Konservativ ausschöpfen: Übungsprogramm ist Kerntherapie.

    • Kortison-Injektionen: ggf. kurzfristige Linderung – immer mit aktivem Training, nicht wiederholt routinemäßig.

    • Subakromiale Dekompression: bei RCRSP ohne eindeutige Ruptur kein gesicherter Zusatznutzen gegenüber Placebo/Physiotherapie.

    • OP erwägen nur bei strukturell relevanter Läsion (z.B. akute höhergradige Ruptur mit Funktionsverlust) nach interdisziplinärer Entscheidung.

    • Wärme/Kälte nach Vorliebe, kurze Aktivitätsblöcke über den Tag.

    • Manuelle Techniken/Taping: mögliche kurzfristige Erleichterung – Training bleibt entscheidend.

    • Passive Modalitäten nicht als alleinige Behandlung einsetzen.

Heute:

  • Schulter im schmerzarmen Bereich bewegen (Pendel, geführte Elevation/Abduktion, leichte isometrische Außenrotation).

  • Belastung dosieren nach 24–48h-Regel: Nichts, was am Folgetag deutlich mehr Beschwerden macht.

  • Alltag kurz & oft bewegen, Lasten nah am Körper tragen.

Diese Woche:

  • 2–3 kurze Einheiten mit Fokus auf Technik: Rows/Außenrotation, Skapula-Kontrolle, sanfte BWS-Mobilität.

  • Stufenweise steigern (Umfang/Last), Überkopf-Spitzen zunächst reduzieren; Reaktion beobachten.

  • Schlaf/Ergonomie: Seitenlage mit Kissen unter dem Arm; Arbeitsplatz ggf. anpassen.

Selbsthilfe:
Heute und diese Woche

  • Persistierende Schmerzen/Schultersteife durch Über- oder Unterdosierung.

  • Ablenkung durch Bildbefunde ohne Relevanz → Fokus auf aktive Therapie verlieren.

  • Red Flags (selten): akutes Trauma mit Funktionsverlust, anhaltender Ruheschmerz mit Allgemeinsymptomen, neurologische Ausfälle → ärztlich abklären.

mögliche Komplikationen

Meist gestellte Fragen

  • Meist nein. Klinische Diagnose; Bildgebung bei unklarem Verlauf, fehlender Besserung (≈ 6–12 Wo), Verdacht auf Ruptur/andere Pathologie oder OP-Planung.

  • Ja, schmerzadaptiert. Kurze, häufige Einheiten; 24–48h-Reaktionsregel beachten.

  • Kraft & Kontrolle für Rotatorenmanschette/Schulterblatt und alltagsrelevante Aufgaben; Progression ist entscheidend.

  • Spürbare Fortschritte in Wochen, stabile Verbesserungen oft über Monate – Konstanz schlägt Intensität.

  • Können kurzfristig lindern; ersetzen kein Training und werden ärztlich abgewogen

  • Selten: bei relevanter Ruptur mit Funktionsverlust oder wenn trotz konsequenter Therapie keine Besserung – gemeinsame Entscheidung mit dem Behandlungsteam.

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Kontakt

Dimitrios Rallis – Physiotherapeut

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Literatur

  1. Lewis J. Rotator cuff related shoulder pain: Assessment, management and uncertainties. Man Ther. 2016 Jun;23:57-68. doi: 10.1016/j.math.2016.03.009. Epub 2016 Mar 26. PMID: 27083390.

  2. Cools AM, Struyf F, De Mey K, Maenhout A, Castelein B, Cagnie B. Rehabilitation of scapular dyskinesis: from the office worker to the elite overhead athlete. Br J Sports Med. 2014 Apr;48(8):692-7. doi: 10.1136/bjsports-2013-092148. Epub 2013 May 18. PMID: 23687006.

  3. Littlewood C, Ashton J, Chance-Larsen K, May S, Sturrock B. Exercise for rotator cuff tendinopathy: a systematic review. Physiotherapy. 2012 Jun;98(2):101-9. doi: 10.1016/j.physio.2011.08.002. Epub 2011 Oct 5. PMID: 22507359.

  4. Powell JK, Lewis JS. Rotator Cuff-Related Shoulder Pain: Is It Time to Reframe the Advice, "You Need to Strengthen Your Shoulder"? J Orthop Sports Phys Ther. 2021 Apr;51(4):156-158. doi: 10.2519/jospt.2021.10199. PMID: 33789431.

  5. British Elbow and Shoulder Society / BOA. Patient care pathways – subacromial shoulder pain. London: BESS/BOA; 2020. Available from: https://bess.ac.uk/subacromial-shoulder-pain/

  6. Rees JL, Kulkarni R, Rangan A, Jaggi A, Brownson P, Thomas M, et al. Shoulder Pain Diagnosis, Treatment and Referral Guidelines for Primary, Community and Intermediate Care. Shoulder Elbow. 2021 Feb;13(1):5-11. doi: 10.1177/1758573220984471. Epub 2021 Feb 23. PMID: 33747136; PMCID: PMC7905504.

    Letzte Aktualisierung: August 2025

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