Hüft-TEP - sicher zurück in Alltag, Arbeit und Sport

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Auf einen Blick

Was ist eine Hüft-TEP?

Eine Hüft-Totalendoprothese (TEP) ersetzt die geschädigten Gelenkflächen von Hüftkopf und -pfanne durch Implantate aus Metall/Keramik/Polyethylen. Ziel: Schmerzreduktion, Beweglichkeit & Funktion hoch, Lebensqualität rauf.

Typische Symptome

vor der OP: Leistenschmerz (oft in Oberschenkel/Gesäß ausstrahlend), Anlauf-/Belastungsschmerz, Hinken

nach der OP: abnehmender OP-Schmerz, stufenweise Verbesserung von Beweglichkeit & Gangbild.

Prognose

Sehr gut: deutliche Schmerzfreiheit und Funktionsgewinn sind die Regel. Viele Prothesen halten 15–20+ Jahre. Return to Work/Sport ist üblich; Impakt/Kontakt sportartspezifisch und schrittweise.

Was kann ich noch heute tun?

Vor OP: präoperatives Übungsprogramm (Kraft/ROM/Gehen), Alltag vorbereiten (Hilfsmittel, Treppenplan). Nach OP (freigegeben): kurze, häufige Gehstrecken, Schwellungsmanagement (Hochlagern, ggf. Kühlung), Transfers/Treppen üben; Belastung schmerzarm steigern (24–48h-Regel).

Ein Therapeut arbeitet mit einer Frau auf einer Behandlungsliege, die im Therapiezentrum sitzt, während der Therapeut ihre Beinmuskeln überprüft.

Was ist eine Hüft-TEP?

Künstlicher Gelenkersatz von Hüftkopf und -pfanne. Komponenten aus Metall/Keramik/Polyethylen werden zementfrei, zementiert oder hybrid verankert. Empfohlen, wenn konservative Maßnahmen (Training, Alltagsanpassung, Schmerztherapie) nicht mehr ausreichend helfen und die Einschränkung hoch bleibt.

Typische Symptome

  • Leistenschmerz mit ggf. Ausstrahlung in vorderen Oberschenkel/Gesäß.

  • Anlauf- und Belastungsschmerz, im Verlauf teils Ruheschmerz.

  • Einschränkung beim Gehen, Treppensteigen, Schuhe/Socken anziehen; Hinken/verändertes Gangbild.

  • Ursachen (Grundkrankheiten): Coxarthrose (häufigste), posttraumatisch (alte Brüche/Fehlheilungen), entzündlich(z.B. Rheuma), Hüftkopfnekrose, Hüftdysplasie/FAI als Langzeitfolge.

  • Risikofaktoren für Verschleiß: Alter, familiäre Veranlagung, Übergewicht, frühere Hüftverletzung/OP, Fehlstellungen/Dysplasie, harte körperliche Arbeit/Kontaktsport, geringe Muskelkraft/Beweglichkeit.

  • Risikofaktoren für Komplikationen/langsamere Erholung nach TEP: Rauchen, Adipositas, schlecht eingestellter Diabetes, Herz-/Gefäßerkrankungen, Osteoporose, Haut-/Wundprobleme oder frühere Infektionen, niedriges Fitnessniveau.

Ursachen und Risikofaktoren

  • Klinik: Anamnese, ROM, Gangbild.

  • Bildgebung: Röntgen (Gelenkspalt, Osteophyten), ggf. MRT bei speziellen Fragestellungen (z. B. Nekrose). Differenzialdiagnosen berücksichtigen und vor OP gezielt abklären.

  • Differenzialdiagnosen: LWS-Ursachen, gluteale Tendinopathie/GTPS, Labrum/FAI, viszerale Ursachen.

  • Präop. Check: Thromboserisiko, Infektionsscreening, Hautzustand, Zahnstatus; Wohnumfeld/Hilfsmittel planen.

Diagnostik (inkl. Differenzialdiagnosen)

Therapie – evidenzbasiert

Ziele: Schmerzen senken, sicheres Gehen und ADLs, Kraft/Balance aufbauen, Rückkehr in Arbeit & Sport; Selbstmanagement stärken.

    • Verstehen: Schmerz ≠ Schaden; nach Freigabe schmerzarm progressiv belasten.

    • Belastungssteuerung:24–48-h-Regel.

    • Alltag staffeln: mehrere kurze Wege statt wenige lange; Hilfsmittel korrekt einsetzen.

    • Return to Work/Sport funktionsbasiert – nicht nur nach Kalenderzeit.

    • Prä-OP: ROM schmerzarm; Geh-/Treppentechnik üben.

    • Früh post-OP: Mobilisation, Schrittfolge, Transfers; ROM in schmerzarmen Winkeln; Schwellungsmanagement.

    • Später: funktionelle Mobilität (Boden-/Stuhlwechsel, Schuhe/Socken), Gangbild verfeinern, Gehstrecken dosiert steigern.

    • Früh: isometrische Aktivierung von Glutealmuskulatur, Quadrizeps, Hüftstabilisatoren; Ankle-Pumps.

    • Aufbau: Step-ups, Bridges, Abduktion, Hip-Hinge, Beinpresse (Freigabe beachten); Balance (Standvarianten).

    • Später: längere Gehstrecken, Steigungen, Return-to-Sport-Drills (Radfahren, Schwimmen, Walking, Golf).

    • Wund- & Narbenpflege, Thromboseprophylaxe, Schmerzmedikation nach ärztlichem Plan.

    • Je nach OP-Zugang können vorübergehende Bewegungsgrenzen gelten – klare Vorgaben kommen vom OP-Team.

    • Nachsorge-/Kontrolltermine einhalten; Autofahren/Arbeit erst nach ärztlicher Freigabe.

    • Warnzeichen: zunehmende Rötung/Überwärmung, Fieber, starke Schwellung/Schmerz, Waden-/Atembeschwerden → ärztlich abklären.

    • Schwellungsmanagement: Hochlagern, Kompression (freigegeben), kurze Gehblöcke.

    • Schmerzmanagement nach Plan (ärztlich); Wärme/Kälte nach Verträglichkeit.

    • Alltag: Aufstehen über Hüftscharnier, Last nah am Körper; Stolperfallen entfernen.

Selbsthilfe:
Heute und diese Woche

Heute:

prä-OP: 2-3× ROM/Kraft (isometrische Glute/Quad) + 10-20 min Gehen; Wohnung und Hilfsmittel vorbereiten.
post-OP: 3–5 kurze Gehstrecken, Stufen/Transfers üben; 3×10 Ankle-Pumps; Bein hochlagern.

Diese Woche:

2-3 Reha-Einheiten; Gehzeit 10-20%/Woche steigern, wenn Reaktion ≤24–48h.

  • Infektion, Thrombose/Embolie, Luxation, Beinlängendifferenz, Nerven-/Gefäßverletzung (selten), spätere Lockerung/Verschleiß.

  • Warnzeichen: zunehmende Rötung/Überwärmung, anhaltendes Fieber, starke Schwellung/Schmerz, plötzliche Atemnot → ärztlich abklären.

mögliche Komplikationen

Meist gestellte Fragen

  • Grundsätzlich erlaubt und mit progressiver Belastung gut aufbaubar. Einstieg mit Teil-Hocke an stabiler Abstützung, schmerzarm und langsam; Tiefe schrittweise steigern und 24–48h-Reaktion beachten. Früh kombinierte Endpositionen (tiefe Beugung + starke Innenrotation/Adduktion) eher meiden; individuelle OP-Vorgaben haben Vorrang.

  • Nach sicherer Notbremsfähigkeit, stabilem Gangbild und ohne stark sedierende Analgetika. Die Freigabe erfolgt im Rahmen der ärztlich-chirurgischen Nachsorge.

  • Belastung nach Verträglichkeit; Schwellung/Schmerz in den nächsten 24–48 Stunden dienen als Taktgeber. Zu Beginn keine kombinierten Extremstellungen (tiefe Flexion mit starker Innenrotation/Adduktion); OP-Zugang und chirurgische Vorgaben beachten.

  • Nach stabilem, sicherem Gangbild und guter Belastungsverträglichkeit im Alltag. Umfang und Intensität stufenweisesteigern; körperlich leichte Tätigkeiten meist früher, körperlich fordernde später. Für den Einstieg eignen sich ausdauer- und technikorientierte Aktivitäten (Gehen, Rad, Schwimmen); Sprung-/Kontaktsport nur individuell und nach ärztlicher Freigabe.

  • In den ersten Wochen häufig und belastungsabhängig. Hilfreich: Hochlagern, Kompression, Kühlen/Wärmen nach Bedarf, Wadenpumpe und kurze Gehblöcke; Warnzeichen (zunehmende Rötung/Überwärmung, Fieber, starke Schmerzen, Atemnot, ausgeprägte Unterschenkel-Schwellung) ärztlich abklären.

  • Oft viele Jahre bis Jahrzehnte. Haltbarkeit profitiert von adäquater Belastung, gutem Kraft-/Beweglichkeitsaufbau, Körpergewicht im Rahmen und regelmäßigen Nachkontrollen.

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Kontakt

Dimitrios Rallis – Physiotherapeut

Düsseldorf, Ruhrgebiet, Köln und Umgebung

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(+49) 152 036 386 23

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Literatur

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  8. National Institute for Health and Care Excellence (NICE). Joint replacement (primary): hip, knee and shoulder. NICE guideline [NG157]. London: NICE; 2020. Verfügbar unter: https://www.nice.org.uk/guidance/ng157

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    Letzte Aktualisierung: August 2025

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