Frozen Shoulder - Beweglichkeit langsam zurückgewinnen
Evidenzbasierte Physiotherapie bei Ihnen zu Hause in Düsseldorf, Köln und Umgebung.
Auf einen Blick
Was ist eine Frozen Shoulder?
“Adhäsive Capsuilitis”. Schmerzhaft-steife Schulter mit eingeschränkter aktiver und passiver Beweglichkeit (v.a. Außenrotation). Verlauf oft in Phasen (Einfrieren - Steife - Auftauen), individuell unterschiedlich; teils selbstlimitierend.
Typische Symptome
Nachtschmerz, zunehmende Schmerzen in der Frühphase; später dominiert Steife. Alltagsprobleme beim Anziehen/Haare kämmen; langsamer Beginn über Monate.
Prognose
Meist deutliche Besserung von Schmerz und Beweglichkeit in 12-36 Monaten; bei Diabetes-/Schilddrüse-Erkrankung oft längerer Verlauf. Ein Teil behält geringe Reststeife.
Was kann ich noch heute tun?
Schmerzangepasst kurz & oft bewegen; Wärme/Kälte nach Präferenz; sanfte Mobilisation (z.B. Pendeln, assistives anheben an Tisch/Stock); Belastung mit 24-48h‑Reaktionsregel steuern.
Was ist eine Frozen Shoulder?
Schmerzhafte Schultersteife mit Einschränkung von aktiver und passiver Beweglichkeit in alle Richtungen (betont Außenrotation). Primär idiopathisch oder sekundär (Post‑OP/Trauma, längere Immobilisation, Diabetes, Schilddrüse). Phasenmodell (Einfrieren - Steife - Auftauen) beschreibt typische Verläufe, ist jedoch individuell variabel.
Typische Symptome
Nachtschmerz, Ruheschmerz in der Frühphase; schleichender Beginn.
Deutlich eingeschränkte aktive und passive Beweglichkeit (v.a. Außenrotation).
Alltag limitiert (Anziehen, hinter den Rücken greifen, Haare kämmen).
Im Verlauf: Schmerzen ↓, Steife ↑; später schrittweise “Auftauen”.
Primär: idiopathisch ohne klaren Auslöser.
Sekundär: nach Schulterverletzung/Operation, längerer Immobilisation; Begleiterkrankungen (Diabetes, Schilddrüse).
Alter 40-60 J., Frauen etwas häufiger; Komorbiditäten beeinflussen Prognose.
Ursachen und Risikofaktoren
Diagnostik (inkl. Differenzialdiagnosen)
Klinik: Anamnese/Verlauf, Prüfung aktiver und passiver ROM (global eingeschränkt, besonders Außenrotation). Ausschluss anderer Pathologien (z.B. Rotatorenmanschettenruptur). Bildgebung nur bei untypischer Klinik, unklarer Diagnose oder Verdacht auf Begleitpathologie (US/MRT).
Differenzialdiagnosen: Rotatorenmanschettenruptur, AC‑Gelenk, Kalkschulter, GH‑Arthrose, Zervikalsyndrom.
Red Flags: Infektzeichen, akutes Trauma mit Funktionsverlust, Tumorverdacht → sofort ärztlich abklären.
Therapie – evidenzbasiert
Ziele: Schmerzen senken, Beweglichkeit erhalten/verbessern, Schulterfunktion aufbauen; Selbstmanagement stärken.
-
Verstehen statt Schonung: Schmerzen ≠ Schaden; Verlauf meist selbstlimitierend.
Belastungssteuerung: 24–48h‑Reaktionsregel nutzen; in schmerzdominanten Phasen keine aggressiven Dehnungen.
Alltag planen: kurz und oft bewegen, Positionen variieren; Schlafposition optimieren (Kissenstütze).
Trainingskonstanz: 2-4x/Woche strukturiert und tägliche kurze Mobilitätsfenster.
-
Frühphase (schmerzdominant): sanfte Mobilität (Pendeln, assistive Elevation/Abduktion an Tisch/Stock, Seilzug/Gurt), endgradige Dehnungen vermeiden.
Steifephase: dosierte Kapsel-/Weichteildehnung (unter Schmerzgrenze), Grad‑I/II‑Mobilisation → später III/IV nach Toleranz.
Schulterblatt‑Kontrolle (Auf-/Abwärtsrotation, Retraktion) früh integrieren.
Ziel: flüssigere Bewegung, weniger Schutzspannung, ROM‑Gewinn.
-
Isometrische Aktivierung (Deltoid/Rotatorenmanschette/Scapula‑Stabilisatoren) in tolerierten Winkeln.
Progressiv isotonisch: Außenrotation, Elevation (in guter Ebene), Rudern/Face‑Pulls; später funktionelle Muster (Greifen, Heben/Tragen).
Progression planen: kleine Steigerungen (Wdh./Tempo/Widerstand), Reaktion beobachten, Rückschritte einplanen.
-
Intraartikuläre Kortison‑Injektion oder Hydrodilatation können kurzfristig Schmerzen lindern/ROM erleichtern – individuell ärztlich abwägen; ersetzen kein Training.
Selten: Manipulation in Narkose/arthroskopische Kapsellösung bei persistierend starker Einschränkung trotz konsequenter Therapie.
Medikamentöse Schmerzsteuerung (ärztlich) zur Übungsfähigkeit möglich.
-
Wärme/Kälte nach Vorliebe; kurze Aktivitätsblöcke über den Tag.
Manuelle Techniken: kurzfristige Linderung/Bewegungserleichterung – Effekt durch Üben verstetigen.
Schmerzneutrale Schlafposition (Seitlage mit Kissen/Unterstützung).
Versorgungsform flexibel: Hausbesuch, online oder vor Ort – wichtig sind Anleitung, Feedback, Konstanz.
Selbsthilfe:
Heute und diese Woche
Heute:
3-5 kurze Mobilitätsfenster (Pendeln, assistive Elevation/Abduktion, Scapula‑Setting); Wärme vor Übung; Alltag staffeln (Tragen nah am Körper).
Diese Woche:
2-3 strukturierte Einheiten (Mobilität/Kraft/Alltagstraining), Belastung 10-20%/Woche steigern, wenn Reaktion ≤ 24-48h.
Persistierende Reststeife; Schmerzfluktuation mit Schlafstörung.
Verzögerte Fortschritte bei Überdehnung/Überlast in Frühphase.
Komplikationen/ Nebenwirkungen bei Injektion/Medikation (ärztlich).
mögliche Komplikationen
Meist gestellte Fragen
-
Meist nein. Die Diagnose ist klinisch; ein Röntgenbild reicht oft zum Ausschluss anderer Ursachen. MRT/Ultraschall nur bei atypischem Verlauf, Verdacht auf Begleitläsion (z.B. Rotatorenmanschette) oder zur OP-Planung.
-
Häufig 12-36 Monate mit Phasen: schmerzbetonte „Einfrierphase“, steife Phase, „Auftauen“. Die meisten verbessern sich deutlich; kleine Rest-Einschränkungen sind möglich.
-
Nein. In der Frühphase kurz, häufig, sanft im schmerzarmen Bereich. Mit abnehmender Reizbarkeit Progression (Endlagen, Haltezeiten, Frequenz). „No-pain-no-gain“ verschlechtert oft.
-
Intraartikuläre Kortison-Injektionen können kurzfristig (Wochen) Schmerzen senken und die Beweglichkeit erweitern – immer mit aktiver Übungsbehandlung koppeln. Wiederholte Injektionen zurückhaltend; Risiken (z.B. Blutzuckeranstieg) ärztlich abwägen. Hydrodilatation kann ausgewählt nützen.
-
Ja, schmerzadaptiert: tägliche Bewegungsblöcke, isometrische Aktivierungen, alltagsnahe Nutzung des Arms; Reaktion 24-48h beobachten und Dosis anpassen. Wärme vor, Kühlung nach den Übungen kann helfen. Progression und Dosierung am besten gemeinsam mit dem Behandlungsteam (ärztlich/physiotherapeutisch) festlegen.
-
Selten. Bei anhaltender, deutlicher Einschränkung trotz 3-6 Monaten gut angeleiteter Therapie kommen Narkosemobilisation oder arthroskopische Kapsellösung in Betracht – Nutzen gegen Risiken abwägen; anschließende intensive Rehabilitation bleibt entscheidend.
Kontakt
Dimitrios Rallis – Physiotherapeut
Düsseldorf, Ruhrgebiet, Köln und Umgebung
info@physio-dr.de
(+49) 152 036 386 23
Oder schreiben Sie mir eine Nachricht bei WhatsApp.
Literatur
Kelley MJ, Shaffer MA, Kuhn JE, Michener LA, Seitz AL, Uhl TL, Godges JJ, McClure PW. Shoulder pain and mobility deficits: adhesive capsulitis. J Orthop Sports Phys Ther. 2013 May;43(5):A1-31. doi: 10.2519/jospt.2013.0302. Epub 2013 Apr 30. PMID: 23636125.
Wong CK, Levine WN, Deo K, Kesting RS, Mercer EA, Schram GA, Strang BL. Natural history of frozen shoulder: fact or fiction? A systematic review. Physiotherapy. 2017 Mar;103(1):40-47. doi: 10.1016/j.physio.2016.05.009. Epub 2016 Jun 21. PMID: 27641499.
Maund E, Craig D, Suekarran S, Neilson A, Wright K, Brealey S, Dennis L, Goodchild L, Hanchard N, Rangan A, Richardson G, Robertson J, McDaid C. Management of frozen shoulder: a systematic review and cost-effectiveness analysis. Health Technol Assess. 2012;16(11):1-264. doi: 10.3310/hta16110. PMID: 22405512; PMCID: PMC4781571.
Page MJ, Green S, Kramer S, Johnston RV, McBain B, Chau M, Buchbinder R. Manual therapy and exercise for adhesive capsulitis (frozen shoulder). Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Issue 8. Art. No.: CD011275. DOI: 10.1002/14651858.CD011275. Accessed 17 August 2025.
Lowe CM, Barrett E, McCreesh K, De Búrca N, Lewis J. Clinical effectiveness of non-surgical interventions for primary frozen shoulder: A systematic review. J Rehabil Med. 2019 Sep 3;51(8):539-556. doi: 10.2340/16501977-2578. PMID: 31233183.
Letzte Aktualisierung: August 2025
*Die Inhalte dieser Seite sind nur zu Informationszwecken bestimmt und stellen keine individuelle medizinische Beratung dar; sie ersetzen keine Untersuchung, Diagnose oder Behandlung und begründen kein Behandlungsverhältnis. Bei Beschwerden wenden Sie sich bitte an Ärzt:innen oder qualifizierte Therapeut:innen, in Notfällen wählen Sie den Notruf 112.





